19. August 2025 | Wohnen

Wohnen in Brühl: bezahlbar, gerecht, vorausschauend

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Wohnen darf kein Ausschlusskriterium werden – für niemanden

Ich spreche regelmäßig mit Menschen, die seit vielen Jahren in Brühl leben. Sie engagieren sich, sind hier verwurzelt, ihre Kinder gehen hier zur Schule.

Aber wenn sich ihre Lebenssituation ändert – durch Familienzuwachs oder wenn die Kinder ausziehen, durch Trennung oder eine Eigenbedarfskündigung – wird es für viele schwierig, eine bezahlbare Wohnung in Brühl zu finden.

Auch junge Menschen, Alleinerziehende oder Familien, die neu nach Brühl ziehen wollen, haben oft kaum Chancen auf dem aktuellen Wohnungsmarkt.

Wohnen ist Daseinsvorsorge – und Voraussetzung für funktionierendes Zusammenleben. Die Stadt muss handeln.

Fünf Schritte für eine soziale Wohnungspolitik in Brühl

  1. Konzeptvergaben stärken – Qualität vor Höchstpreis
    Wenn die Stadt Grundstücke vergibt, soll nicht der höchste Kaufpreis entscheiden, sondern das beste Konzept.
    Wer dauerhaft bezahlbaren Wohnraum schafft, generationengerecht oder gemeinschaftlich baut, soll den Zuschlag bekommen.
    Die Stadt kann dazu beitragen, indem sie den Erbpachtzins je nach Projekt deutlich senkt – im Einzelfall auch auf 0.
  2. Kooperatives Baulandmodell einführen
    In neuen Baugebieten soll gelten: Ein fester Anteil für geförderten oder preisgedämpften Wohnraum wird zur Pflicht.
    So sorgen wir für soziale Durchmischung – und dafür, dass Wohnen in Brühl nicht zum Privileg wird.
  3. Die Gebausie stärken – für dauerhaft bezahlbaren Wohnraum
    Unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft ist ein zentraler Hebel für sozial gerechtes Bauen.
    Ich will die Gebausie gezielt fördern, ihr strategisch geeignete Grundstücke bereitstellen und neue Projekte aktiv begleiten.
    Denn die Gebausie baut nicht für den Markt – sie baut für die Menschen in Brühl.
  4. Bestehenden Wohnraum schützen – gegen Zweckentfremdung
    Gerade in angespannten Wohnungsmärkten gilt: Wohnungen sind zum Wohnen da.
    Wir haben in Brühl gerade beschlossen: Wer Wohnungen lange leer stehen lässt oder sie dauerhaft an Touristinnen und Touristen vermietet, muss künftig mit Einschränkungen rechnen.
    Ich werde dafür sorgen, dass diese Regelungen auch konsequent angewendet werden.
  5. Flächen besser nutzen – statt nur neu zu versiegeln
    Die verfügbaren Flächen in Brühl sind begrenzt. Darum will ich neue Wohnmöglichkeiten dort schaffen, wo es sinnvoll ist.
    Beispiele:

    • Wohnen über Supermärkten und Discountern,
    • Überbauung von Parkplätzen,
    • maßvolle Nachverdichtung im Bestand.

    So gewinnen wir zusätzlichen Wohnraum – stadtverträglich und verantwortungsbewusst.

Fazit: Wohnen ist eine Aufgabe für die Stadt – und kein Selbstläufer

Als Bürgermeister werde ich dafür sorgen, dass Brühl beim Thema Wohnen klar Position bezieht:
Für ein faires Miteinander, bezahlbare Mieten und eine gute Mischung in unseren Quartieren.

Ich spüre bei vielen Gesprächen, wie sehr das Thema Wohnen die Menschen bewegt – leise, aber existenziell. Wenn Familien auseinandergerissen werden, weil sie in ihrer Heimatstadt keine Wohnung mehr finden, läuft etwas schief. Und wenn junge Menschen oder ältere Brühlerinnen und Brühler keinen Platz mehr in der Stadt haben, die sie geprägt hat, dann ist das ein Alarmzeichen.

Ich will das nicht einfach hinnehmen!

Als Bürgermeister werde ich mich dafür einsetzen, dass Brühl eine Stadt bleibt, in der nicht das Einkommen über Zugehörigkeit entscheidet – sondern der Wunsch, hier zu leben, mitzugestalten und Teil unserer Gemeinschaft zu sein.

Denn Brühl soll ein Ort bleiben, an dem man ankommen, bleiben – und bezahlbar leben kann.