Hoher Krankenstand belastet Kitas â und gefĂ€hrdet die QualitĂ€t der Betreuung
In vielen Kitas in BrĂŒhl wird tĂ€glich das Möglichste getan â oft unter schwierigen Bedingungen. Arbeiten mit Kindern ist schön und erfĂŒllend. Ich weiĂ aber aus eigener Erfahrung, wie herausfordernd die Arbeit mit Kindern oft auch sein kann. Und ich weiĂ auch: Erzieherinnen und Erzieher arbeiten mit vollem Einsatz â aber oft am Limit.
Der hohe Krankenstand unter pĂ€dagogischen FachkrĂ€ften ist in vielen Einrichtungen spĂŒrbar:
- Gruppen werden geschlossen oder zusammengelegt,
- Eltern erhalten kurzfristige Absagen,
- Kinder erleben wechselnde Bezugspersonen,
- Kolleg*innen mĂŒssen einspringen â und kommen selbst an die Grenze.
Das hat Folgen â fĂŒr die Kinder, fĂŒr die Teams, fĂŒr die Familien. Und es zeigt:
Wenn wir ĂŒber die QualitĂ€t der Kinderbetreuung sprechen, mĂŒssen wir auch ĂŒber Gesundheit und Arbeitsbelastung sprechen.
Gesundheit stĂ€rken â systematisch und konkret
Ich will, dass BrĂŒhl ein gezieltes Gesundheitsförderungsprogramm fĂŒr Erzieher*innen auflegt â gemeinsam mit TrĂ€gern, Krankenkassen und der Fachberatung.
Denn: Wer dauerhaft mit hoher Verantwortung arbeitet, braucht auch verlĂ€ssliche UnterstĂŒtzung.
Was ich vorschlage â ein stĂ€dtisches Gesundheitsförderungsprogramm fĂŒr Kitas
- Ergonomie im Kita-Alltag
Viele körperliche Beschwerden entstehen durch stĂ€ndiges BĂŒcken, Heben, Sitzen auf KinderstĂŒhlen. Schulungen, Beratung und kleine Umbauten können viel bewirken. - StressprĂ€vention und Resilienz-Trainings
Ob durch Supervision, Workshops zur StressbewĂ€ltigung oder kurze Achtsamkeitseinheiten â mentale Gesundheit muss genauso gepflegt werden wie die körperliche. - Zeit fĂŒr Gesundheitsangebote schaffen
Kurse bringen nichts, wenn niemand hingehen kann. Deshalb will ich, dass die Stadt gemeinsam mit TrĂ€gern Wege findet, diese Angebote arbeitsvertrĂ€glich zu ermöglichen â z.âŻB. durch Inhouse-Termine, Teamslots oder Fortbildungstage. - Zusammenarbeit mit Krankenkassen nutzen
Viele gesetzliche Krankenkassen fördern Gesundheitsprogramme in Kitas â finanziell und organisatorisch. BrĂŒhl soll diese Fördermöglichkeiten aktiv nutzen und koordinieren. - PrĂ€vention ab dem ersten Tag
Schon in der Einarbeitungsphase sollen neue FachkrĂ€fte Informationen zu Gesundheitsangeboten erhalten â und spĂŒren: In BrĂŒhl gehört Gesundheit zur Kultur.
Was das bringt â fĂŒr alle Beteiligten
- Weniger AusfĂ€lle durch prĂ€ventive MaĂnahmen und bewusstere Arbeitsgestaltung
- Mehr Motivation und Bindung, weil Mitarbeitende sich gesehen und unterstĂŒtzt fĂŒhlen
- Bessere Betreuung fĂŒr Kinder, weil stabile Teams die Grundlage fĂŒr gute PĂ€dagogik sind
- Mehr VerlĂ€sslichkeit fĂŒr Familien, weil die Notbetreuung reduziert wird
Fazit: Wer Verantwortung trĂ€gt, braucht RĂŒckhalt â auch gesundheitlich
Die Kita ist ein Ort, an dem viel gegeben wird â jeden Tag. Ich finde: Es ist an der Zeit, dass auch systematisch etwas zurĂŒckgegeben wird.
Als BĂŒrgermeister werde ich:
- ein stÀdtisch initiiertes Gesundheitsförderungsprogramm auf den Weg bringen,
- mit TrÀgern, Fachberatung und Kassen konkrete Bausteine entwickeln,
- Gesundheitsförderung zum festen Bestandteil guter Kita-QualitÀt machen.
Denn gesunde Erzieher*innen bedeuten bessere Betreuung, weniger AusfĂ€lle und stabilere Strukturen â fĂŒr unsere Kinder, fĂŒr unsere Familien, fĂŒr unsere Mitarbeiter*innen, fĂŒr BrĂŒhl.
Notbetreuung in Kitas: Ein Dauerzustand, den ich nicht hinnehmen werde